Südtiroleinfahrfahrt Juli 2001
Ich, meine C1 und als Nachhut (bekam 90 Minuten Vorsprung) der Servicewagen mit meiner Frau, nebst Hund.
Bekleidung Jeans, Regenjacke, C1 Stirnband, Handy (das im Ausland sowieso nicht geht (sieht halt cooler aus), Vollgetankt mit 5 l Zusatzkanister. Reisetasche im Topcase.
Freitag 20. Juli 2001

Ich schaue aus dem Fenster und in mir kommen Zweifel auf, ob ich überhaupt mit der C1 losfahren will. Es schüttet ohne Ende. Nun, ich überwinde mich. Nach dem Einpacken geht es los. In Marktoberdorf Tankstopp plus Zusatzkanister. Dann zum nächsten Supermarkt noch einen Verbandskasten kaufen. Die Ösi-Schandis kennen bezüglich des Verbandskastens keine Gnade.
Dann weiter über Füssen an die Grenze. Es hört einfach nicht auf zu regnen. Ich fahre sehr vorsichtig und nicht zu schnell. Nass werde ich nur an den Oberarmen. In das rechte Ablagefach steckt ein Viledaschwamm. Von eindringendem Wasser bemerke ich kaum etwas. Der Scheibenwischer macht keine Probleme, immer gute Sicht.
Nach Passieren des Grenztunnels in Füssen bin ich im "geliebten" Ösiland. Die bekommen von mir kein Geld (Autobahn brauche ich nicht - ergo kein Pickerl). Anstieg zum Fernpass (ca. 1250 m). Geschwindigkeit und Durchzug ok (habe ja schliesslich "nur" eine 125er. Aber das reicht.
Bin jetzt im Zugspitzgebiet. Einfahrt zum Lermoser Tunnel (ca. 4000 m). Es regnet ohne Ende. Doch nun bekam ich den Schreck meines Lebens. Bei Tempo 80 fuhr ich in den besagten Tunnel ein. Innerhalb von 1 Sekunde beschlug meine Brille und zugleich die Frontscheibe. Ich fuhr blind. Zugleich ist es im Tunnel sehr dunkel (also die Straße nicht auf Schäden einsehbar). Hinter mir mit gleichem Tempo Autos in sehr geringem Abstand. Brille auf den untersten Teil der Nase heruntergeschoben, mit der linken Hand über die Frontscheibe gewischt, mit der rechten weitergelenkt. Dummerweise noch ein kurviger Tunnel ... O Gott ...
Dieses Gefühl war einfach fürchterlich. Aber nach Durchatmen und mit festen Willen schaffte ich es dann doch. Aber in jedem weiteren Tunnel im Laufe meiner Fahrt war ich dann gehandikapt. Es steigt ja ausserdem zusätzlich das Fahrgeräusch an. Es ist schon unheimlich.
Die restlichen Tunnels waren gott sei dank keine "beluefteten" Tunnels. Hier war das Scheibenbeschlagen kein Thema mehr.
Nach dem Fernpass über das Sonneplateau (HaHa) über Obsteig nach Mötz, dann parallel zur Inntalautobahn nach Telfs, Innsbruck Kranebitten Einfahrt nach Innsbruck. Problemlos, aber immer auf der Suche nach der Auffahrt zur alten Brennerstraße (die Ösis sind da sehr gewieft, Wegweiser gibts nur immer häppchenweise und auf die nächste Ortschaft begrenzt, dafür sind die Schilder für die kostenpflichtigen Sachen nicht zu übersehen ;-( .
Nun endlich gefunden. Auffahrt alte Brennerstraße. An der Sprungschanze vorbei, dann als nächste Sehenswürdigkeit die Müllhalde von Innsbruck. Jetzt läufst gut. Unterhalb der Europabrücke ziehen sich Motorradfahrer um (es regnet und schüttet weiterhin). Die C1 läuft wie auf Schienen (hab irgendwo gelesen ;-))

Über das Wipptal Zufahrt auf den Brenner. Endlich. Dort angekommen gibt es eine unerwartete Passkontrolle. (G8 Gipfel in Genua, Polizei ohne Ende). Ich werde mit einem Lächeln auf dem Gesicht des Carabinieri durchgewunken (sehe wohl nicht wie ein Globalisierungsgegner aus, verkniff mir also die Frage nach dem Weg in die Cinque Terre ;-). Eigentlich wollte ich den Brenner fotografieren. Aber ich währe nass geworden und es hatte nur 8 Grad dort oben. (Ohne mein Heizpaket wäre ich erfrohren !!!!!!!!!!)
Nun Abfahrt nach Südtirol. Es wurde immer wärmer und in Sterzing hörte der Regen auf ;-)))))))))
Über Franzensfeste, Sachsenklemme Einfahrt nach Brixen. Hier leuchtete meine Benzinlampe auf. Das erste mal angehalten und den Kanister eingeleert. (Achtung: in Italien ist das Mitführen eines vollen Benzinkanisters verboten). Glück gehabt, nachdem Einfüllen kam auch die Stadtpolizei Brixen vorbei (hatte aber schon alles wieder verstaut. ;-)

Weiterfahrt von Brixen nach Klausen, dort nach Villanders abgebogen und nach ca. 20 Tornantes (Kurven) in meiner Pension angekommen. Meine Frau traf 5 Minuten später ein. Was für ein Timing ;-)

Durchnässt war ich nicht. Haare trocken. Erwischt hat es eigentlich nur die Oberschenkel (das nächste mal werde ich Regenhosen tragen).

Ende Teil 1 weiter zum zweiten Teil