Herbsttour 2001 nach Montan/Südtirol und Abstecher zum Gardasee

Und wieder hat es mich gepackt nach Südtirol zu fahren. Die Einfahrttour war ja schon eine Geniessertour. Der Urlaub lag günstig und meine Frau hatte natürlich auch wieder Lust ein paar Tage in Südtirol zu verbringen. Das bewährte Konzept wurde beibehalten, d.h. ich mit etwas Vorsprung und meine Frau hinterher (allerdings getrennte Strecke, ich Landstrasse und ohne Pickerl ... logisch, denn wie gesagt, die Ösis bekommen kein Geld von mir ...). Ausserdem ist das Pickerl teurer als die Spritkosten ins gelobte Land. Und unter der Europabrücke drunter ist es viel schöner.

Angekündigt hatte ich meine Fahrt im At Hock Forum bei C1Biker.de. Allerdings hatten alle schon Urlaub genommen.

Nun gut, es war Donnerstags, und wie sollte es sein: Oktoberkälte und natürlich Regen (wie bei der Einfahrttour). Der Regen war jetzt noch wesentlich schlimmer als damals. Diesmal machte ich den Fehler nicht, auf die Regenhose zu verzichten. Auch ein Pullover mehr spannte sich um meine Adonisfigur. (hat da jemand gelacht ?)

Um 9 Uhr gings los nach Montan. Also auf zum Kastanien (Maroni) sammeln und verköstigen.

Die Esskastanie genannt Maroni. Hier in ihrer vollen Pracht. Geröstet über Feuer ein Genuss im Oktober in Südtirol !!!

Wie immer die bewährte Strecke über Marktoberdorf, Füssen, Reutte, der gefürchtete Tunnel (diesmal hatte ich chemisch vorgesorgt (und es hat funktioniert, nichts beschlagen !), Fernpass, Mieminger Sonnenplateau (diesmal wars auch nix mit Sonnenplateau (sollten mal den Namen überdenken). 1. Rast auf dem Abstieg ins Inntal nach Mötz. Parkplatz Locherboden.

Parkplatz Locherboden
Meine bevorzugte erste Rast nach dem Fernpass. Heute sehr nass, kalt, die Wolken hängen voll drin

Nach kurzer Rast weiter ins Inntal . Mötz, Stams, Telfs. Einfahrt nach Innsbruck und Aufstieg zum Brenner immer noch strömender Regen. Die C1 fährt und fährt. Kurz vor dem Brenner ein Motorradunfall. Hier bewährte sich zum ersten Mal der Warnblinker. Jetzt nur noch ein kurzes Stück zum Brenner.

Nun steh ich hier am Brenner. Es regnet, es ist kalt (7 Grad über Null).
Der Verfall der alten Brennerstation geht weiter, bald sieht man nichts mehr von der alten Pracht dieser Zollstation.

Weiter Abfahrt nach Sterzing. Die erhoffte Wetterverbesserung in Südtirol leider nicht in Sicht. In Franzensfeste immer noch 9 Grad über Null. Es stellte sich mittlerweile ein Zähneklappern ein. Das Heizpaket läuft auf vollen Touren seit Biessenhofen, ebenso der Scheibenwischer.
Weiter von Franzensfeste nach Brixen (hier kippte ich wieder den 5 l Kanister Benzin hinein, eigentlich nicht nötig, bin aber doch konservativ). Von Brixen weiter nach Klausen, dort Aufstieg nach Villanders zur Pension Erlacher (hier gab es ein Hallo und heissen Kaffee und Kuchen). Hier traf ich auch meine Frau wieder, die wiederum kurz vorher ankam (allerdings um 15 DM Pickerl und 17 DM Europabrücke (einfach !) ärmer).
Nach Kaffee und Kuchen Abstieg nach Klausen zu Martin Fledersbacher (mittlerweile wird die Werkstatt vergrössert und die Tanke ist nun von Agip (nix mehr mit IP). Weiter im strömenden Regen nach Bozen (10 Grad mittlerweile, immerhin). Durchfahrt Richtung Trient (kein Problem) nach Auer, dort Aufstieg nach Montan. Regnen tuts immer noch, aber das Ziel fest im Blick und die Temperatur erreichte sage und schreibe 12 Grad.
Abgespult habe ich 320 km in 7 Stunden. (incl. Pausen).
Meine Frau suchte eine wirklich schöne Pension aus. Diese liegt mittendrin im alten Ortskern. Für die C1 war ein Platz in der Tiefgarage, oder im Innenhof reserviert. (ebene Flächen sind hier Mangelware).

Pension Amplatz in Montan
Hinter dem Tor verbirgt sich der Innenhof mit einem alten Walnussbaum, der im halbstunden Takt Walnüsse von sich gibt (kam besonders gut mit Autodächern ;-) )
Blick vom Zimmerbalkon auf unseren Mazda und die C1. Nicht immer war ein Tiefgaragenstellplatz frei. Hier wurde drum gekämpft (Deutsche sind manchmal sehr eigennützig, insbesonders BMW Fahrer ;-)

Nach dem Aufwärmen in der Dusche erwartete ich voller Sehnsucht die nächsten Tage. Auf der Herfahrt hatte ich keinen einzigen C1 gesehen. Dafür gibt es immer neuere Typen von Vespas, Piaggios und so weiter.

Freitag war bestes Wetter, Sonnenschein 20 Grad, also auf nach Hocheppan. Dies hat Tradition bei uns, d.h. jeder Südtirolbesuch wird dazu genutzt diese Burgschänke zu benutzen ;-)

Auf dem Weg nach Eppan über die Weinstrasse nach Kaltern, weiter nach Eppan. Dort dann hoch zu Schloss Hocheppan. Hier steht der Vernatsch kurz vor der Ernte. Auch die Äpfel sind reif.
Natürlich kann man nicht bis Hocheppan fahren. Abgestellt wird der C1 auf Schloss Korb (öffentlicher Parkplatz). Schloss Korb ist bekannt bei Promis und Geldhabenden. Ok. Ich hab auch Geld, aber die Übernachtungspreise spare ich mir für die gute Jause im Burginnenhof auf, den man nach 40 Minuten Fussweg erreicht.
Leider ist der Verfall der Gastfreundschaft in Hocheppan weiter fortgeschritten. Die Jausen sind mittlerweile nur noch ein Abklatsch von dem was es einmal war. Diese Tendenz findet man in Südtirol immer häufiger. Masse statt Klasse. Eigentlich Schade! Trotzdem lohnt sich der Ausblick von der Burg ins Meraner Land und auf Bozen, Eppan. Und das nächste Mal wird die Jause eben selbst mitgebracht :-)

Samstag !
Auf an den Gardasee ! Eigentlich eine kurzfristige Entscheidung, da das Wetter gut ist, meine Frau lieber eine Alm mit Bekannten besuchen wollte (bergsteigen kann die C1 nicht). T-Shirt-Wetter. Also nix wie ab nach Auer, dann links abgebogen auf die SS 12 Richtung Trento (Trient). Vorher noch getankt (Achtung in Italien sollte der Tank immer bis 12 Uhr voll sein, denn von 12 bis 15 Uhr geht nix mehr mit Tanken! Zwar gibt es Automatentankstellen, aber die C1 fasst einfach zu wenig Benzin, dass es sich lohnen würde diese Geldscheinautomaten zu füttern.).
Vollgetankt nach Neumarkt, Salurner Klause, Trento. Die Landschaft wird italienischer (Baustil) . Einfahrt in den Moloch Trient (Trento). Gottseidank ist die Stadtautobahn in Trento ausreichend beschildert, ich hätte mich sonst hoffnungslos verfahren. Weiter nach Rovereto. Hier sass ich dann erstmal fest (ich musste nachschauen, ob meine C1 defekt ist, da die Strassen dort so schlecht sind und ich gewaltig aufsass.). Gottseidank nichts passiert. Weiter in Rovereto zur Abzweige zum Gardasee. Starker Rückreiseverkehr von Deutschen Urlaubern (Samstag ist Bettenwechseltag).

Nach 75 km von Montan aus Ankunft am Gardasee. Bestes Wetter dort und viele viele Touristen. Mir warens zu viele. In Riva nochmal vollgetankt (der Tankwart meinte einen solchen Roller hätte er hier noch nicht hier gesehen. Oh, bin ich der Erste hier. Ich kanns aber nicht glauben...

(oder vielleicht doch ?)

Also schnell weg von hier ... Arrividerci Arco und den vielen Deutschen hier ...

Zurück über Arco nach Trient (Rovereto wollt ich nicht mehr ..) . Super Strecke. Tolle Seen..

Von Arco nach Trient. Empfehlenswert (3 Sterne mit Zusatzzahl) !

Wieder in Trento eingefahren (diesmal durch eine alte Festung in die Innenstadt). Nach kurzer Orientierung wieder die Stadtautobahn gefunden, dann weiter bis Mezzocorona. Hier abgebogen und weiter Richtung Passo Tonale und den Mendelpass.
Sehr warm heute, 25 Grad - TShirt....

Aufstieg zum Mendelpass und nach einem Cappuchino runter nach Kaltern.
Lohnenswert zum Runterfahren, aber Rauf ? Der Pass wimmelt nur so von Motorradfahrern, die es wissen wollen. Nicht mein Geschmack !

Sonntag:

Regen und nochmals Regen. Hatte heute keine Lust mit der C1 durch Nebel und Regen zu fahren. Heute gings mit Fraule nach Maria Weissenstein (wichtigster Wallfahrtsort in Südtirol und dem Trentino).

Dies macht man, wenn man nicht C1 fährt:
Buschenschenke !!!
Tja was soll man dazu sagen, hier wars wies sein soll !!!
Danke !

Montag:

Die ganze Nacht regnete es in Strömen und ich bereitete mich schon seelisch auf eine Regenheimfahrt vor. Bis 7 Uhr morgens Regen über Regen (nur unterbrochen von viertelstündlichem Krachen der Wallnüsse auf Autodächer). Aber dann ein Aufreissen den Himmels und Sonneschein. Abfahrt um 9 Uhr 15. Den gleichen Weg wieder zurück, den ich gekommen war. Tanken in Klausen (voll). Weiterfahrt nach Brixen. Dann sah ich das BMW Schild: BMW Brixina. OK. Schau mer mal. Und ich schaute. BMW Autohaus im Einheitsdesign von BMW, Schaufenster mit Autos und ... C1 en (zwei Stück hinter dem Schaufenster und eine davor). Eine 200er mit dem sogenannten Wetterpaket (war noch ganz nass vom Morgenregen). Ich stellte mich dazu. Gleich kam der Meister heraus und fragte mich ob ich in die Werkstatt will. (gut zu wissen, dass in Brixen eine gut geführte Werkstatt ist, machte einen guten Eindruck) Ich lehnte dankend ab und fotografierte erst einmal.

Der berühmte Wetterschutz von BMW, der in Italien fast eine Million kostet !!
Parkplatz Locherboden
diesmal bei schönem Wetter
Brenner ich komme

Tja das wars. Weiter zum Brenner bei diesem Wetter und Heimfahrt wie Herfahrt, nur mit dem Unterschied, dass es diesmal keine Probleme mit dem Wetter gab. Allerdings muss ich nach den vielen Regenfernfahrten sagen, dass mir ein leichter Regenanzug und meine Original BMW Ohrenschützer voll ausreichten. Ein Heizpaket ist sehr wichtig. Der Vorderradspritzschutz ??? Ich weiss noch nicht so recht. Saubermachen muss ich meine Maschine nach dieser Fahrt sowieso gründlich.

Das ABS bewahrte mich auf der Herfahrt in Innsbruck vor einem Crash. Es war das erste Mal, dass ich eine Vollbremsung bei regennasser, rutschiger Strasse durchführte und war überrascht, welch kurzen Bremsweg ich hatte und ein seitliches Wegrutschen des Hinterrades gab es nicht. Mit meiner alten Piaggio Hexagon würde ich in Innsbruck im Krankenhaus liegen...

Ende

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